In Großbritannien ist gesetzlich festgeschrieben, dass Stücke aus Edelmetall wie etwa aus Platin, Gold oder Silber mit einem Echtheitsstempel (Punze) versehen werden müssen. Durch diesen wird bestimmt, aus welchem Metall das sie jeweils bestehen. Dies gilt jedoch nicht für Stücke, die aus Platin oder Palladium bestehen und weniger als 0.5 g bzw. weniger als 1.0 g wiegen. Ausgenommen sind auch Stücke aus Gold mit weniger als 18ct sowie aus Silber, die weniger als 7.78 g auf die Waage bringen.
Bei Diamonds Factory werden jedoch alle Produkte mit einem solchen Stempel versehen, so wie es das britische Gesetz vorsieht. Das Kennzeichnen wird vom renommierten Assay Office London (The GoldSmith Company) durchgeführt.
Wo das Stempeln begann
Die Goldsmiths' Company unterhält die älteste Prüfstelle für Edelmetalle im ganzen Vereinigten Königreich. Seit dem Gründungsjahr 1300 bietet die Goldsmiths' Company Punzierungen an. Ein besonderer Status wurde dem Unternehmen bereits im Jahre 1327 durch eine 'Königliche Satzung' verliehen. In der Liste der englischen Wirtschaftsverbände (Livery Companies) rangiert Goldsmiths auf Rang 5 und ist somit unter den 12 ranghöchsten Unternehmen in ganz London.
Das Auszeichnen von Edelmetallen kann auf das 14. Jahrhundert zurückgeführt werden, als Edward I ein Gesetz verabschiedete, dass besagte, dass jedes Stück aus Silber, das zum Verkauf stand, mindestens die gleiche Qualität wie die silbernen Reichsmünzen aufweisen muss (Silberwährung). So wurden die Mitarbeiter der Goldsmiths' Company damit beauftragt, testweise Produkte aus Silber zu überprüfen. Sollten diese Stücke dem Standard nicht genügen, so wurden sie zerstört und das Silber ging in das Eigentum des Königs über. Konnten die Produkte jedoch dem Standard genügen, so wurden diese mit einem Echtheitsstempel des Königs versehen - dem Kopf eines Leoparden. Um 1478 gab es zahlreiche Werkstätten und Kaufleute, die in London Artikel aus Silber herstellten. So war es den Mitarbeitern von Goldsmiths' nicht mehr möglich, alle Stücke zu überprüfen. Aus diesem Grund wurde angeordnet, dass die Handwerker und Kaufleute ihre Produkte zur Überprüfung und Punzierung in die Goldsmiths' Hall bringen sollten.Daraufhin wurde ein ständiges Assay Office (Prüfstelle) wurde in diesem Gebäude errichtet. So entstand auch der Begriff 'hallmark' (Punzierung). Er ist eine Kombination aus dem Gebäude 'Goldsmiths' Hall' und dem englischen Wort 'mark', welches für den (königlichen) Stempel steht.
1544 übernahm Goldsmiths' den Stempel des Königs - den Kopf des Leoparden. Das Zeichen ist bis heute international anerkannt und wird mit der Prüfstelle von Goldsmiths' in Verbindung gebracht. Auch heute noch befindet sich die Prüfstelle in Goldsmiths' Hall.
Today
The Goldsmiths' Company ist somit das älteste britische Unternehmen, das sich weiterhin an seinem ursprünglichen Standort befindet. Nichtsdestotrotz besitzt Goldsmiths' zwei weitere Filialen. Die Erste befindet sich auf der Greville Street in Hatton Garden im Herzen von Londons Juwelenviertel. Ein zweiter Standort wurde in einem Hochsicherheitskomplex nahe des Flughafens Heathrow begründet. Neuerdings verfügt das Unternehmen auch über eine Filiale im Stadtteil Dalston im Hause der Schmuckmanufaktur 'Allied Gold'. Zum ersten Mal seit der 700 Jahre alten Geschichte von Goldsmiths' werden also die Dienstleistungen auf dem Firmengelände eines anderen Unternehmens angeboten.
Zudem wurde das Servicespektrum erweitert, so dass neben dem Punzieren auch der Schmuckhandel unterstützt wird sowie die Strafvollzugsbehörden. Die Prüfstelle bietet hochspezialisierte Analysen von Nickel, Blei oder Kadmium, datiert antikes Silber, führt eine Überprüfung der einzelnen Bestandteile eines Stücks durch, ohne dieses zu zerstören, inspiziert die Dichte von Metallüberzügen und prüft den Schmelzgrad von Edelmetallen. All diese Analysen werden objektiv und vor Ort in einem unabhängigen Labor vorgenommen. Darüber hinaus schätzen die Experten der Prüfstelle auch den Wert eingereichter Schmuckstücke, gravieren diese mit Lasertechnik, helfen beim Verkauf und fotografieren die Artikel in hoher Qualität. Daneben besteht auch die Möglichkeit, an Seminaren, Lesungen oder anderen speziellen Events des Unternehmens teilzunehmen.
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